Ich habe mir etwas mitgebracht....
Wenn die Tage wieder kürzer werden, sich der Tau morgens auf die Wiesen und Äcker legt, wird es Zeit für etwas kräftiges, für stärkendes und gehaltvollem. Und während ich hier schreibe, köchelt ein herrliches Suppenhuhn frisch vom Erzeuger, genüsslich auf kleinster Flamme vor sich hin, gibt alle Aromen, nebst Lorbeer, schwarzem Pfeffer, Nelken und Wurzelgemüse mit Weißwein abgelöscht, an die umgebende Flüssigkeit ab.
Langsam, nicht hetzig oder eilig, über mehrere Stunden hinweg, Slowfood vom Feinsten!
Ich röste gerne Zwiebeln und Wurzelgemüse
vorher an, lasse die ersten Aromen austreten. Und so entsteht zugleich die typische, leicht bräunliche Farbe, eine Bouillon. Danach mit einem guten Schuss Weißwein ablöschen und den Alkohol verdunsten lassen, das Suppenhuhn dazu und mit ca. 6 Liter Wasser auffüllen, kein Salz dazu, abgeschmeckt wird zum Schluß. Salz macht das Huhn nur trocken.
Wenn das Hühnerfleisch dann zart und weich gegart ist, sich fast von allein vom Knochen ablöst, eignen sich Brühe und Fleisch vortrefflich für ein Ragôut fin, mit frischen Champignons und einer klassischen, hellen Roux, wider allen Allergikern und Trendsettern, im Volkmunds auch Mehlschwitze genannt, gebunden.
Erinnerung an eine glückliche, sorgenfreie Kindheit pur, wenn die Mama dieses herrliche Gericht am heimischen Herd kochte, mit Schlagobers verfeinerte, und in knusprige Blätterteigpastetchen füllte, mit frischem Schnittlauch verziehrte.
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